Schwarz-Weiß-Spiel
Hermann Glöckner

Man trifft sich immer zweimal im Leben, mit dieser Redensart könnten wir unsere Begegnung mit dem sehr vielseitigen, Dresdener Künstler Hermann Glöckner (* 1889, † 1987) beschreiben.

Eine erste Impression zum Schaffen Hermann Glöckners gab es bei der 9. Kunstausstellung der DDR, 1983 in Dresden. Gut kann ich mich auch an eine Zeichnung mit farbigen, sich spiralartig rollenden Schwüngen erinnern.

Eine zweite Begegnung hatte einen ganz anderen Charakter. Wir wurden mit der Restaurierung eines konstruktivistischen Kunstwerkes aus der Sammlung der Kunsthalle Rostock beauftragt.

Das 1966 geschaffene Kunstwerk bestehend aus vier Objekten, die aus je acht verleimten Hölzern bestehen. Es gibt für die Repräsentation keine fixierte Anordnung. So ist es ein experimentelles, immer neu zu schaffenden Kunstwerk - eben ein Spiel der Form und des Lichtes und der bleibenden Veränderung.

Es galt das zerbrochene Gefüge wieder herzustellen, die empfindliche schwarzweiße Farbgebung zu sichern und zugleich eine Reinigung bei Wahrung der Patina zu realisieren. Dies ist immer eine herausfordernde und sensible Abwägungsfrage.

So führt uns unsere Arbeit nicht nur in Schlössern, Profanbauten oder Kirchen sondern auch in Kunstsammlungen, wie z.B. in das Museum Atelier Otto Niemeyer-Holstein auf Usedom. Hier haben wir 1997 den Archivbestand der Malereien untersucht und die Dringlichkeit für die notwendige Konservierung klassifiziert.
2012